Operation Sola Stella II.
Im Februar 2017 startete Sea Shepherd die dreimonatige Kampagne „Operation Sola Stella“ zur Überwachung der Küstengewässer Liberias in Westafrika, um in Zusammenarbeit mit dem liberianischen Ministerium für Nationale Verteidigung die illegale, unregistrierte und unregulierte Fischerei (IUU) zu bekämpfen. Nach einem erfolgreichen Start wurde die Kampagne auch 2018 fortgesetzt, um Schiffe, die Fischereiverbrechen in liberianischen Gewässern begehen, zu stoppen.
Das Problem
Wie sich IUU-Fischerei auf Liberia auswirkt
Es wird geschätzt, dass weltweit zwischen 11 und 26 Millionen Tonnen Fisch jährlich durch IUU-Fischerei gefangen werden. Etwa 40% dieses Fisches wird in westafrikanischen Gewässern gefangen, denn Entwicklungsländer sind besonders anfällig für IUU-Fischerei. Im Jahr 2010 richtete Liberia eine Sperrzone ein, welche von der Küste aus, sechs Seemeilen alleine für den Bedarf der einheimischen Fischerei reserviert. Dieser Sektor beschäftigt und ernährt 33.000 Liberianer. Doch sind die Ressourcen Liberias zur Kontrolle und Überwachung ihrer Küstenlinie begrenzt.
Operation Sola Stella – Die Mission
Eine Partnerschaft mit dem liberianischen Verteidigungsministerium
Sea Shepherd wurde im Jahr 2017 vom Minister für nationale Verteidigung, Minister Brownie Samukai, nach Liberia eingeladen, um bei der Überwachung ihrer Hoheitsgewässer zu helfen und gegen die IUU-Fischerei vorzugehen. Sea Shepherds Schiff, die M/Y Bob Barker, patrouillierte an der Küste Liberias als ziviles Offshore-Patrouillenboot mit 20 Besatzungsmitgliedern unter der Leitung von Kampagnenführer Peter Hammarstedt und zehn Seeleuten der liberianischen Küstenwache mit der Berechtigung, Schiffe zu inspizieren und zu verhaften, die gegen das liberianische Recht verstoßen. Sea Shepherds M/Y Sam Simon setzte die Kampagne von September 2017 bis Mai 2018 mit Operation Sola Stella II. fort.
Eine erfolgreiche Kampagne
Illegale Fischerei in Liberias Küstengewässern stoppen
In den ersten drei Monaten führte Operation Sola Stella zur Festnahme von fünf illegalen Fischereischiffen, die mehr als 50 Verstöße gegen liberianische Gesetze und maritime Vorschriften begingen, darunter Fischerei ohne Genehmigung, Betrieb ohne Schiffsdokumente, Fang in Sperrzonen, versuchte Bestechung eines Offiziers der liberianischen Küstenwache und Arbeiter ohne Papiere, die unter unhygienischen Bedingungen lebten. Innerhalb von Operation Sola Stella II., von September 2017 bis Ende Mai 2018, mit der M/Y Sam Simon, konnten weitere 7 illegale Fischereischiffe festgenommen werden. Darunter zwei international gesuchte und gelistete IUU-Fischereischiffe, die Labiko II. und die Hai Lung.
Heute berichten einheimische Fischergemeinschaften, dass Fische in Gebiete zurückkehren, die historisch von ausländischen Trawlern überfischt wurden. Operation Sola Stella ist ein Paradebeispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Regierung und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um gegen IUU-Fischerei zu kämpfen.
Von Januar 2018 bis zum Ende der Kampagne im Mai 2018 dokumentierte ich die Kampagne, ihre Erfolge und den täglichen Kampf.
Liberia / Westafrika, 2018